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Psycholinguistik Einführung

Mentales Lexikon I                                                                                                                              Seite 16

Über welche sprachlichen und nichtsprachlichen Wissensbestände müssen wir verfügen, um Sprache produzieren und rezipieren zu können?

 

â–º Das mentale Lexikon: die Kenntnis der sprachlichen Einheiten

 

► Die mentale Grammatik: die Kenntnis der Kombinationsmöglichkeiten

 

 

Wissensstrukturen und Verarbeitungsprozesse:

 

â–º Die Bausteine der Sprache: das mentale Lexikon als zentrale Wissenskomponente

·       Informationen über Lautformen

·       Informationen über orthographische Formen

·       Informationen über syntaktische Eigenschaften

·       Informationen über semantische Eigenschaften

 

 

- Wie ist das Wissen organisiert?

- Auf welche Weise sind die o.g. Eigenschaften von Wörtern im Lexikon repräsentiert?

- Wie sind die unterschiedlichen Informationen miteinander verbunden?

Umfang des mentalen Lexikons:

 

Muttersprachler

Umfang hängt von der Ausbildung, dem Beruf und den Interessen

ab.

Verstehenswortschatz (passiver oder rezeptiver Wortschatz)

ca. 100 000 zu unterscheiden vom Mitteilungswortschatz

·       (aktiver oder produktiver Wortschatz) ca. 12 000 Wörter.

 

- Hermann Hesse ca. 15 000,

- Theodor Storm ca. 22 000 und

- Goethe ca. 80 000 aktive Wörter

(Die Zeit, 4.11. 1988, S. 73)

 

Umfang der deutschen Gegenwartssprache:

Standardsprache geschätzt zwischen 300 000 und 500 000

Wörter.

·       + Fachwörter 5 bis 10 Millionen.

 

 

 

Die Struktur des mentalen Lexikons

 

Modelle des mentalen Lexikons: Repräsentationsebenen

 

 

 

 

Sprachperzeption: vom Lexem zum Lemma (bottom up ??)

Sprachproduktion: vom Lemma zum Lexem (top down)

 

 

 

 

Das mentale Lexikon: Hinweise aus der Aphasieforschung

 

► Ausgebildete Fähigkeiten sind unabhängig voneinander

Die Fähigkeit zu komponieren blieb bei einem Komponisten, der unter völliger Aphasie litt, erhalten.

 

► Unabhängigkeit des schriftlichen und lautlichen Zugangs zur Wortbedeutung

Pseudowörter (knirf, dahlen) können nicht vorgelesen werden, richtige Wörter aber wohl.

Richtige Wörter werden manchmal nicht wörtlich, sondern sinngemäß vorgelesen:

Wirtschaft → Handel

Element → Substanz

 

·       Es gibt sowohl von den graphemischen als auch von den phonologischen Repräsentationen her einen Zugang zur Bedeutung

·       graphemische und phonologische Repräsentationen scheinen unabhängig voneinander zu sein.

 

► Unabhängigkeit des rezeptiven und des produktiven Zugangs zur Bedeutung

Hörverstehen und Sprechen, Lesen und Schreiben sind nicht  einfach Umkehrvorgänge; ihnen scheinen voneinander unabhängige Fähigkeiten zu entsprechen.

 

â–º Ein Wort ist nicht als Ganzes im Mentalen Lexikon gespeichert, sondern als eine Menge unterschiedlicher Eigenschaften.

 

Evidenz:

 

·       Sprachstörungen: z.B. Patienten, denen die Bedeutung eines Objektes bekannt ist, die aber nicht in der Lage sind, den Objektnamen zu produzieren. (Höhle 2010: 55)

 

·       TOT-Zustände: Mir liegt es auf der Zunge…

 

Der, der, der…?

Hat 4 Silben…

Wird auf der ersten Silbe betont…

Fängt mit „I“ an

So was wie „Klempner“…

So ähnlich wie „Ingenieur“…

 

 

 

 

 

·       Versprecherforschung

 

Versprechertypen:

 

Semantisch bedingte Wortersetzungen:

·       Vier der acht Filme hab ich schon gelesen

 

Formal bedingte Wortersetzungen (Malapropismen)

·       Tu doch die Eier in die Schlüssel

 

Morphemvertauschungen (strandings)

·       Du solltest auf deine Achtung halten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Exkurs: Zur Organisation des mentalen Lexikons: Hinweise aus der Versprecherforschung

(nach Vorlesung R. Dietrich)

 

„mich ekelt lange vor allem Wissen“ → „mich ekelt vor allem langen Wissen“

Eigenschaften:

• Betroffen ist ein Inhaltswort (im Unterschied zu einem grammatischen Wort wie Artikel, Hilfsverb, Präposition).

• Die Intonation ist korrekt.

• Die syntaktische Funktion ist falsch (adverbiale Bestimmung → Attribut)

• Die Flexion ist an die ‚falsche‘ Funktion angepasst.

• Die phonologische Form ist ebenfalls an die neue morphologischen Eigenschaften angepasst

 

Folgerungen:

1. Das Wort ist in der Äußerung nicht an der geplanten Stelle: Wortreihenfolge-Versprecher.

2. Mit der Verschiebung (word shift) hat das Wort seine Form geaendert.

3. <langen> ist Adjektiv, Dativ, neutrum, Singular, schwach dekiniert. Die Form ist an die neue Funktion (Attribut zu Wissen, Substantiv, neutrum, Dativ, Singular, schwach flektiert) grammatisch angepasst (Akkomodation). Also muss die Funktionsänderung (die syntaktische Kodierung) ein eigener Vorgang sein und der muss der morphologischen Kodierung vorangehen.

4. Die morphologischen Merkmale sind phonologisch kodiert. Also muss die phonologische Kodierung der morphologischen folgen.

 

 

 

5. Zusammenfassend:

 

Bedeutungsstruktur

...

Syntaktische Kodierung, Lexikalischer Zugriff, Morphologische Wortformenerzeugung (Merkmalsvererbung)

Phonologische Kodierung

Artikulation

 

Noch ein Beispiel:

„Die haut jedem die Tür vor der Nase zu“ → „Die haut jedem die Nase vor der Tür zu“

Eigenschaften:

• Betroffen sind zwei Inhaltswörter (Tür, Nase)

• Die Wörter sind in der Reihenfolge vertauscht. Wo das eine stehen sollte, steht das andere.

• Zwischen den vertauschten Wörtern stehen korrekte Wörter (vor).

• Die beiden Wörter sind semantisch nicht verbunden.

• Die beiden Wörter sind Substantive.

• Die beiden Wörter haben Gemeinsamkeiten in ihrer syntaktischen Position: Beide sind Kopf ihrer Phrase.

• Die Intonationskontur ist korrekt.


 

Folgerungen:

1. Wortvertauschungen sind von kategorialen syntaktischen Gemeinsamkeiten (Gleiche Wortart) begünstigt.

2. Sie werden beim Einsetzen in die hierarchische funktionale Struktur vertauscht.

3. Nachbarschaft spielt keine Rolle.

4. Der Versprecher passiert beim Einsetzen von syntaktischer Information im Lexikon in die funktionale Struktur.

5. Der Aufbau der syntaktischen Struktur geht der Lexikoninsertion voraus.

6. Zusammenfassend

 

Bedeutungsstruktur

Aufbau der syntaktischen Struktur

Lexikalische Einsetzung

Vertauschung

Morphologische Wortformenbildung

Phonologische Kodierung

Artikulation

 

Letztes Beispiel:

„Unserem Jungen haben wir jetzt ein Konversationslexikon geschenkt“ → „Unserem Jungen haben wir jetzt ein Kommunionslexikon geschenkt“

Eigenschaften:

• Zwei Inhaltswörter

• Inhaltlich nicht verbunden

• Reihenfolge nicht verändert

• Wortart übereinstimmend

• Morphologische Merkmale übereinstimmend

• Satzglied korrekt

• Lautlich verbunden

 

Folgerung:

1. Fehler beim lautlichen Zugriff

2. Es muss ein gesonderter Zugriff auf lautliche Information im Lexikon vor der phonologischen Kodierung stattfinden.

 

 

Ältere Forschung zum mentalen Lexikon:

Die semantische Ebene als Untersuchungsgegenstand

 

·       Wie werden Wörter (Lexeme) psychisch repräsentiert,

·       wie kommt der Zugriff auf die Wortbedeutung zustande,

·       wie ist diese selbst psychologisch zu beschreiben?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schräge und bessere Vögel:Was ist das?

 

 

 

 

Benennung durch die Probanden: fettgedruckt

 

 

 

·       Warum wird in keinem Fall die allgemeinste Ebene gewählt?

 

·       Wie kommt es, dass die Zuordnung in den beiden letzten Fällen auf der konkretesten Ebene stattfindet?

 

·       Und warum wird in den anderen Fällen eine weniger konkrete Ebene ausgewählt?

 

 

 

Sensorische und kategoriale Begriffsmerkmale

 

Gegenständliche Beschreibung durch sensorische Merkmale

Klassifizierung/funktionale Bestimmung durch kategoriale Merkmale

Baum, Vogel, Pilz und Auto: Basiskategorien bzw. Primärbegriffe

 

- sind vorwiegend durch sensorische Merkmale bestimmt.

 

 

 

Effektivität der Primärbegriffe – Schnelligkeit der Verarbeitung

 

 

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